HENDRIK OTTO IM GESPRÄCH

»Schmackhafte Gerichte zu kochen ist etwas Emotionales, sollte Spaß machen und unkompliziert sein.«

Warum sollten die Leser Rezepte aus diesem Kochbuch ausprobieren

Das Kochbuch ist für jeden geeignet: Die Gerichte sind einfach zuzubereiten und die Zutaten sind in jedem Supermarkt erhältlich. Das Ergebnis kann sich auf dem Teller sehen lassen und vor allem schmeckt es. Hinter jedem Gericht steht eine persönliche Geschichte, das macht dieses Kochbuch einzigartig.

Kochbuch-Produktion im Hotel Adlon Kempinski Berlin. Wie ist das für dich?

Ich finde es großartig von unserer Geschäftsführung, dass wir die Räume nutzen konnten. Ich arbeite gern in einem professionellen Umfeld – genau deswegen ist das
Adlon auch mein derzeitiger Arbeitsplatz.

Was ist deine persönliche Motivation, beim Projekt mitzuwirken?

Die Worte »Krankenhaus« und »Klinikessen« verursachen bei mir, wie wohl bei jedem, eine gehörige Portion Skepsis. Aber: Ich erweitere gern meinen Horizont und finde das Thema Patienten­versorgung sehr spannend. Bestehende Rezepturen zu verbessern hat bei mir den Ehrgeiz geweckt, ein qualitativ hochwertiges und gesundes Essen zu kreieren. Für mich ist es das erste Mal, dass ich von der gehobenen Hotellerie-Gastronomie in eine ganz andere kulinarische Sparte eintauche. Natürlich haben auch die mitwirkenden Kollegen eine positive Rolle gespielt

Hast du einen Favoriten unter deinen Rezepten?

Ich habe tatsächlich zwei. Zu beiden habe ich einen persönlichen Bezug, sodass ich mich gar nicht entscheiden kann: Die Krautfleckerl, die meine Schwiegermama immer gekocht hat und die Pfefferbrötchen von meiner Mama. Die Krautfleckerl hat meine Schwiegermama immer mit selbst gemachten Nudeln zubereitet, mit langsam geschmortem Kohl, Schalotten und frischen Kräutern. Das Geheimnis ist oftmals einfach die Zeit, die man sich nimmt, um ein gutes Gericht zu kochen und zu zelebrieren.

Warum bist du Koch geworden?

Mein Vater hat mich dazu inspiriert. Erst in der Ausbildung habe ich dann meine Leidenschaft dafür entdeckt und bis heute ich bin über diesen glücklichen Zufall sehr dankbar. Manchmal kommt der Appetit eben doch beim Essen.

Wie integrierst du gesunde Ernährung in deinen Alltag?

An dieser Stelle ist es wohl Zeit für ein Geständnis: So wie nicht jeder Schuster die besten Schuhe trägt, so ernährt sich nicht jeder Koch immer super gesund. Manchmal erwische ich mich im Alltag dabei, dass ich gesunde Ernährung nicht immer bevorzuge. Sie sollte vor allem regelmäßig stattfinden. Vier bis fünf Mahlzeiten über den Tag verteilt finde ich ideal. Das klappt bei mir in stressigen Zeiten leider nicht immer. Viel frisches Obst und Gemüse, ab und zu tierisches Eiweiß liegen bei mir häufig auf dem Teller. Ich esse auch gern rohes Gemüse, das verträgt aber nicht jeder.

Dein persönlicher Tipp an die Leser?

Kochen ist sehr emotional. Wer sich Zeit nimmt und die besten Produkte auswählt, der tut sich selbst etwas Gutes und erfreut gleichzeitig alle, die er kulinarisch verwöhnt.

Kurz & Knackig

Welche Zutaten findet man immer in deiner Küche zu Hause? Eier, Milch, Hefe. Ich backe sehr gern und kann mit diesen Produkten auch spontan Lieblingsgerichte wie Pancakes an einem Sonntag zaubern..

Kochen ist für mich … Leidenschaft.

Vegetarisch oder Fleisch? Beides.

Traditionelle Küche oder Trend? Alles.

Für wen kochst du am liebsten? Für jeden, der gutes Essen zu schätzen weiß.

Welches Gericht ist dir mal so richtig schief gegangen? Meine ersten Vichy-Karotten, die ich in meiner Ausbildung gekocht habe: Erst kurz vor dem Servieren habe ich gemerkt, dass ich Salz mit Zucker verwechselt habe. Ein Desaster!